Horst Kempeni ist tot.
Das Comic und Musik Archiv leergeräumt, ein weiteres Unikat ist aus der Stadt verschwunden.
Hier bin ich nie unter ein bis zwei Stunden rausgekommen. Horst hatte nicht nur einen Laden, er war eine Institution, der Laden ein Anlass, sich zu treffen und endlose Gespräche zu führen.
Dabei rauchte er ungezählte Filterlose französischer Bauart und versuchte, die Welt zu erklären.
Er wußte, wo Entenhausen liegt und konnte belegen, wieso Carl Barks ein größerer Künstler war als Don Rosa.
Neben Barks kannte er sich auch aus mit Marx. Und mit klassischer Musik und mit Rock n Roll.
Machs gut, Horst, ich vermisse dich.
Joop Kaas
 
 

Lee "Scratch" Perry
20.3.1936 - 29.8.2021

Der Godfather of Reggae & Dub ist tot.
Der Rolling Stone ruft nach
Die Süddeutsche ruft noch besser

 
Charlie Watts
2.6.1941 - 24.8.2021


Das musikalische Rückgrat der Rolling Stones ist tot
Ein Nachruf
 
Francoise Cactus ist gestorben.
5.5.1964 - 17.2.2021

"Hier liegt sie, so wie sie zu liegen pflegte.
Nur daß sie, solange sie lebte,
den Po dazu bewegte"

Francoise Cactus, "Autobigophonie", 1996

Spiegel, 17.2.21

taz, 17.2.21

Frankfurter Rundschau, 17.2.21
 
Heinz Klatt
27.3.1935 - 1.2.2021
Der erste richtige Winter seit Jahrzehnten, Glatteis und aus. Heinz ist tot. Er war der Kommissar in unserem Film "Braksiek" und wird in dieser Rolle unvergessen bleiben. Er hatte sich um die Rolle beworben, wir kannten ihn vorher nicht. Schon bei den Proben hat er sich nahtlos ins Team eingefügt, als hätte er schon immer dazu gehört. Zum Drehstart hat er Basecaps für alle spendiert mit der Aufschrift "Fatal Film". Bis heute sind die bei allen gut aufgehoben. Wie auch der Heinz. Er bleibt in unseren Herzen.
 
Phil May
9.11.1944 - 15.5.2020

Im Starclub Bielefeld hat er in die Boxen geschifft. Gegen den Kapitalismus versteht sich. Das war in den sechziger Jahren, da waren die Pretty Things die bösen Rolling Stones und Phil May als ihr Leadsänger der Oberbösewicht. Der Blues war damals die Basis und ist sie in den späten Jahren auch wieder geworden. Die Pretty Things waren nicht so berühmt und nicht so erfolgreich wie viele ihrer Mitstreiter, aber sie gehörten zu den wichtigsten Impulsgebern in den sechzigern.
Hier ein kleiner Überblick.
 
AWopBopaLooBopALopBamBoom

Little Richard
5. Dezember 1932 - 9. Mai 2020

"Er sah herrlich aus, trug einen ausgebeulten Anzug mit Elefantenhosen, die unten über siebzig Zentimeter weit waren, und kämmte sich seine Haare zu einer monströsen Tolle. Er hatte einen kleinen Zahnbürsten-Schnurrbart und ein rundes, absolut extatisches Gesicht.
Er spielte Klavier und stand X-beinig vor dem Instrument. Er hämmerte mit beiden Händen auf die Tasten, als wenn er das ganze Ding in Stücke hauen wollte. Wenn er sich auf den Höhepunkt steigerte, dann hob er ein Bein auf die Tasten und schlug mit der Hacke, und seine Hosenbeine versperrten die Sicht.
Er kreischte und kreischte und kreischte. Seine Stimme war freakish, unermüdlich, hysterisch und absolut nicht unterzukriegen. Nie war sein Gesang leiser als das Brüllen eines wütenden Stieres. Jede Phrase garnierte er mit Wimmern, Schnarren oder Sirenentönen. Seine Vitalität und sein Drive waren grenzenlos. Und seine Songs waren meistens totale Nicht-Songs, nichts anderes als die zwölf Grundtakte mit Kinderzimmerversen, aber er brachte sie heraus, als sei noch die letzte Silbe flüssiges Gold. Er sang mit verzweifeltem Glauben, mit echter religiöser Inbrunst: "Good Golly, Miss Molly, you sure like a ball - when you're rockin' and rollin', you can't hear your Momma call""

Nik Cohn, 1969
 
Ronan O'Rahilly
21 May 1940 – 20 April 2020

Er hat 1964 Radio Caroline als ersten britischen Offshoresender vom Stapel laufen lassen. Ohne diese Großtat hätte sich der Beat der sechziger Jahre nicht so fulminant entwickeln können, ohne ihn hätte die Jugendkultur keine Stimme gehabt. Danke Ronan.


Süddeutsche

BBC



 
Ronald Richter
(KultRon)
18. Mai 1954 - 18. Januar 2020
"Zuletzt war er ganz allein" sagt Kollege CCDK zum Tod von Ronald Richter.
Ronald war Autor, Dramaturg, Creative-Writing-Lehrer.
Die ++ text ++ galerie ++ gab es seit 2004. Sie war Schreib- und Projektwerkstatt und auch seine Wohnung. Webseiten, Hörbücher, Podcasts, journalistische Auftragsarbeiten, Zeitschriften, Bücher, eBooks und mehr fanden hier via Internet oder analog ihren Weg in die Welt. Auch ein eigener Verlag wurde eingerichtet, die edition kult.buch.
Ronald war aber auch Radiomann. 2007 nahm Kult.Radio Berlin innerhalb einer EU-Förderung seinen Sende- und Podcastbetrieb auf.
Ab Mai 2009 bis September 2011 haben wir die wöchentliche Wahnsinn-Kaas Show exklusiv für Kultradio Berlin produziert und hier auch Wiederholungen unserer Bandstories gesendet. Wir haben uns mit Ron gestritten und vertragen. Neben uns hat er auch CCDK, den Vinylbesessenen Hans W. Brinkmann und Paul Meier an Bord gehabt. Bis er im September 2011 keine Lust mehr auf sein Musikradio hatte und sich unsere Wege trennen mußten. Das führte unsererseits zur Neugründung von Paul Meiers Radio Sunrise und Ronald eröffnete nach kurzer Pause Anfang 2012 das Kultradio neu, es wurde kurzerhand zum Märchen.Radio umfirmiert und existierte bis zu seinem viel zu frühen Tod. Au revoir, Ron..
 
 
"gemacht, gemacht...nichts hat er gemacht...dagesessen und sein Bier getrunken..das darf man doch...dasitzen und sein Bier trinken"
Bei unserem Filmprojekt "Braksiek" hatte er sich 2001 um die Rolle des Kommissars beworben. Schon beim ersten Vorsprechen war er derart auf dem Punkt, daß er die Idealbestzung dafür gewesen wäre, er hätte die übrigen Darsteller dann allerdings sämtlich ausgestochen. Wir haben ihn daher für die Nebenrolle des Kneipenwirts besetzt und auch hier mußte man ihm nichts erklären. Ein Take und die Szene war im Kasten. Danke Bruno. Du warst großartig.
Später sah man ihn häufig im Bürgerpark beim Boccia. Sehr entspannt. Schade, daß du gehen mußtest. Mach es gut, wir denken an dich.
Bruno Peters
1932 - 2019
 
Mark E. Smith
5.3.-1957 - 24-1.2018
Nachruf in SPEX
 
He never ever learned to read or write so well, but he could play the guitar like ringing a bell.
He used to carry his guitar in a gunny sack and sit beneath the trees by the railroad track.
Chuck Berry
18.10.1926 - 18.03.2017
Nachruf im Rolling Stone
 
David Bowie
8.1.1947 - 10.1.2016
 
You know I’m born to lose, and gambling’s for fools, but that’s the way I like it Baby, I don’t want to live forever!
Lemmy Kilmister
24.12.1945 - 28.12.2015
 
Max Greger
2.4.1926 - 15.08.2015
R.I.P.
 
 
Pale blue eyes has left the building
Lou Reed
2.3.1942 - 27.10.2013
Er hat uns gelehrt, wie Musik von der dunklen Seite klingen muss. Velvet Underground hat die Rock n Roll Düsternis entwickelt, Reed hat sie auch gelebt. See you over there, Lad.
 
 
When the music is over
22.06.1950 - 04.05.2012
Dr. Hans W. Brinkmann
Wallo und Joop trauern um ihren Freund, den Vinylbesessenen
Ein Nachruf von Ronald Richter
 
 
Harry Muskee (Assen, 10 juni 1941 – Rolde, 26 september 2011)
Harry war Cuby und Cuby war Rock n Roll
hier nachlesen und ansehen
 
 
Harry S. Morgan   died 30.04.2011 (age 65)

Ein weiterer Vertreter des Weltkulturerbes ist von uns gegangen.
Michael Schey aus Düsseldorf, bekannt als Harry S. Morgan. Reporter, Journalist und seit den 80ern Deutschlands bekanntester Produzent von Hardcore-Pornos.

See you in Hell, Harry!

 
 
Horst-Günter Ludolf   22.02.1954 - 31.01.2011
Horst-Günter ist tot. Kaffee, Kondensmilch und Zigaretten, das konnte nicht auf Dauer gut gehen.
Es ist, als ob die Beatles auseinandergehen, ohne daß Yoko beteilgt wäre.
Wir wissen aber, daß Günter von oben sehr duldsam auf den Schrottplatz und seine Brüder herabblickt
und manchmal noch wie abwesend murmelt: "Luuuudolf?"
 
 
Erwin Ross  24.10.1926  -  12.02.2010
Eine Quelle ewiger Inspiration für die Herren Kaas und Wahnsinn:
Der Rubens der Reeperbahn ist tot, aber auf dem Kiez und in unseren Herzen lebt er weiter.
Lieblingsmaler!
Vom Eingang zur Ritze über das Drumset der Beatles bis zum Cover der zweiten Huah! - LP:
Erwin Ross begleitet uns durchs Leben und durch den Rock n Roll.
Eine Ehrung in den einschlägigen Kunsthallen und Galerien ist lange überfällig.
Mehr über den Meister der Kurven hier und hier.
 
Vic Chesnutt   12.11.1965  - 25.12.2009
Kaum jemand konnte uns nur mit Gitarre und Stimme so zum Weinen und zum Nachdenken rühren.
Trotz Rollstuhl und ständigen Depressionen. Oder gerade deshalb.
Gestorben ist er im Alter von nur 45 Jahren am amerikanischen Gesundheitssystem.
Er konnte sich keine Versicherung leisten.
Mehr über den Meister der Melancholie hier und hier
 
Mal Sondock   04.07.1934  -  09.06.2009
Ihr alter Jockdiskey M-A-L
Schreib an Diskothek im WDR
5000 Köln 100
und gewinn eine von die viele Preisen.
Unser Lehrmeister ist gestorben. Sieh mal hier:
 
James Brown   * 3.5.1933  -  † 25.12.2006
The hardest working man in Showbiz.
The Voice of Black America.
Mr. Dynamite
Sex Machine
THE GODFATHER
Der letzte amerikanische Held: JAMES BROWN ist tot.
 
John Peel     * 30.8.1939  -   † 25.10.2004
Er war der Kompetenteste.
Er war der Geschmacksicherste.
Er war der Stilvollste.
Er war Forever Young.
Er war unser Vorbild.
John Peel ist tot. Wir trauern.
 
Johnny Cash      * 26.2.1932   -   † 12.09.2003


At my door the leaves are falling
A cold wild wind has come
Sweethearts walk by together
And I still miss someone







We'll always remember the man in black.
Zum Nachruf
   
Ciao Monkey!
WIEDERSEHEN EDE !
Herman Brood ist tot.
Wir trauern.
Karl Eduard von Schnitzler ist tot.
Wir trauern.
Herman Brood     *5.11.1946  -  
† 11.7.2001
Karl Eduard von Schnitzler *28.4.1918 -
† 21.9.2001
Straight to hell !
Joe Strummer ist tot.
Wir trauern.
     Joe Strummer  
  *21.8.1952  -  † 22.12.2002
   


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